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+ | Second Life (zu deutsch etwa " | ||
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+ | ==== Grundlagen ==== | ||
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+ | Die Second-Life-„Welt“ existiert in einer großen Serverfarm, die von Linden Labs betrieben und allgemein als das Grid (Gitter) bezeichnet wird. Die Welt wird von der Client-Software als kontinuierliche 3D-Animation dargestellt, | ||
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+ | Die Client-Software stellt ihren Nutzern, die als Bewohner[1] bezeichnet werden, Werkzeuge zur Verfügung, um ihren Avatar zu gestalten, Objekte zu erschaffen, durch die Second-Life-Welt zu navigieren, die Welt durch eine erweiterte Kamerasteuerung in komfortabler Weise zu betrachten und mit anderen zu kommunizieren. Die Navigation wird durch eine interne Suchmaschine und die Möglichkeit erleichtert, | ||
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+ | Verschiedene Personen und/oder Unternehmen können auf neue Weise miteinander in Kontakt treten und/oder sich gegenseitig virtuelle Waren oder Dienstleistungen anbieten. Die Kommunikation erfolgt per öffentlichem oder privatem Chat, wobei es zahlreiche Darstellungsoptionen für den Chatverlauf gibt. Neuerdings kann auch mündlich über das optionale interne Second Talk kommuniziert werden. | ||
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+ | Second Life fungiert auch als Plattform zur sozialen Interaktionen für verschiedenste Communitys. Gleichgesinnte können Gruppen bilden und über den integrierten Instant Messenger nicht nur mit Einzelpersonen, | ||
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+ | Durch die Einbindung einer virtuellen Währung (L$, Linden-Dollars), | ||
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+ | Im Oktober 2006 erreichte die Bevölkerung von Second Life den einmillionsten Bewohner[2]. Nur acht Wochen später hatte sich die Anzahl auf zwei Millionen verdoppelt[3]; | ||
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+ | Gegenwärtig gilt Second Life als bedeutendste Plattform dieser Art in der westlichen Welt. Im asiatischen Raum soll es größere und leistungsstärkere Plattformen geben, wie beispielsweise das chinesische hipihi.com. Zu den Mitbewerbern von Second Life in der westlichen Hemisphäre zählen Active Worlds, von einigen als Gründerfirma des 3-D-Internetkonzepts 1997 betrachtet, Entropia Universe, There und Newcomer wie der Dotsoul Cyberpark. | ||
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+ | Seit dem 8. Januar 2007 ist der Quellcode des SL-Clients unter GPL frei verfügbar. | ||
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+ | ==== Teilnahme und Preise ==== | ||
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+ | Es gibt kostenfreie und kostenpflichtige Second-Life-Accounts. Der Unterschied zwischen den Accounts besteht vor allem darin, dass ein Spieler mit einem kostenfreien Account kein virtuelles Land (auf Mainland Hauptkontinent) kaufen kann, das zur dauerhaften Erstellung von umfangreichen Objekten wie Häusern und Landschaften benötigt wird und das gegenwärtig die bedeutendste Handelsware des Systems ist. Inhaber eines kostenlosen Accounts können nur Land auf privaten Inseln („Estates“) kaufen oder Mainland mieten. Minderjährige sind von der Teilnahme ausgeschlossen, | ||
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+ | Die Plattform wird über eine Client-Software bedient, die die Daten der Welt übers Internet bezieht. Dieser Client kann kostenlos heruntergeladen und installiert werden. | ||
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+ | Second Life hat verschiedene Mitgliedstarife: | ||
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+ | * Basic – kostenlos | ||
+ | * Additional Basic – kostenfrei | ||
+ | * Premium – Es gibt drei Optionen für Premium Tarife: | ||
+ | - Monatlich – US$9,95 | ||
+ | - Vierteljährlich – US$22,50 (US$7,50 pro Monat) | ||
+ | - Jährlich – US$72,00 (US$6,00 pro Monat) | ||
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+ | Alle Mitgliedstarife erhalten einen Einschreibebonus, | ||
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+ | Die Preisliste für Second Life hat sich mit der Zeit verändert. Frühere Versionen hatten keine kostenlosen erstmaligen Basic-Accounts oder brauchten ein Entgelt für jeden weiteren Basic-Account. Während des Betatests hatten Bewohner die Wahl einer Subskription auf Lebenszeit durch eine einmalige Zahlung von US$225,00. Nach der Veröffentlichung von SL 1.2 und der Einführung von Grundsteuern wandelte sich dies in einen lebenslangen steuerfreien Besitz von 4096 m² um. Bis Februar 2007 gab es so genanntes „First Land“ (vom Betreiber subventionierte Landparzellen) für Premiummitgliedschaften. Da die Landpreise jedoch innerhalb der Gemeinschaft signifikant gestiegen sind, und sich um die subventionierten Parzellen ein reger Handel entwickelt hatte, wurde die Vergabe von „First Land“ mit dem 20. Februar 2007 eingestellt [5]. | ||
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+ | Additional Basic Accounts sind momentan kostenfrei. Bis zum Spätherbst 2007 waren Additional Basic Acounts kostenpflichtig (einmalig 9,95 US$) und Linden Lab hat gelegentlich Zugänge gesperrt, die im Verdacht standen, ein kostenlos angelegter Zweitaccount zu sein. | ||
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+ | Eine ganze Region, oder auch als Kurzform von Simulator SIM genannt, kostet derzeit 1650 US$ und ein monatliches Entgelt von 295 US$. Dem Besitzer wird für diesen Preis zugesichert, | ||
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+ | ==== Das Programm als Spiel ==== | ||
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+ | Der Schwerpunkt des Programms liegt in der sozialen Interaktion zwischen den Teilnehmern und der Erstellung von Inhalten. Da die Avatare und die Welt, in der sie agieren, nach Belieben gestaltet werden können und der Betreiber keinerlei Regeln vorgibt, haben sich innerhalb der virtuellen Welt zahlreiche thematisch gebundene Rollenspiel-Gemeinschaften gebildet, in denen nach von den Teilnehmern selbst erstellten Regeln agiert wird. Die meisten Teilnehmer treten in humanoiden Avataren auf, es gibt jedoch auch große Gruppen von „Furrys“ ((Pelz-)Tieren mit menschlichen Eigenschaften), | ||
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+ | Die soziale Wertschätzung drückt sich aus durch Gruppenbildung, | ||
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+ | Darüber hinaus gibt es auch Gebiete, in denen Waffen verwendet werden dürfen, wodurch Second Life je nach Art der verwendeten Waffen und Skripte zu einem Egoshooter oder Third-Person-Shooter wird oder man beispielsweise in einem an klassische Fantasy-Rollenspiele erinnernden Kellergewölbe mit am Eingang erworbenen Schwertern und Rüstungen auf Monsterjagd gehen kann. | ||
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+ | Gerade bei der Nutzung als Spiel zeigt SL eine Vielfalt an Animationen, | ||
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+ | ==== Zahlungsmittel ==== | ||
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+ | Die Währung des Programms ist der Linden-Dollar (L$). Grundsätzlich benötigt man zur Teilnahme in Second Life kein Guthaben. Linden-Dollars werden jedoch benötigt, um Gegenstände von anderen Teilnehmern zu kaufen, oder für kostenpflichtige Aktivitäten, | ||
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+ | Um in Second Life Geld zu verdienen, kann man Objekte erstellen und diese dann anschließend anderen Benutzern zum Verkauf anbieten. Es gibt auch Jobangebote (zu nennen wären hier insbesondere DJs und Angebote im Bereich virtueller sexueller Dienstleistungen), | ||
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+ | Der Betreiber Linden Labs bietet die Möglichkeit, | ||
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+ | Die Möglichkeit, | ||
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+ | Obwohl virtuelle Güter vom Online-Auktionshaus eBay wegen des höheren Betrugsrisikos üblicherweise ausgeschlossen sind (Betreiber der meisten Online-Rollenspiele verbieten den eBay-Handel in ihren AGB), bildet Second Life eine ausdrückliche Ausnahme, da eBay die Plattform nicht als Spiel ansieht[7]. Es haben sich sogar mehrere Online-Marktplätze speziell für virtuelle Produkte aus Second Life entwickelt[8][9]. | ||
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+ | ==== Firmen und Politik in Second Life ==== | ||
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+ | Firmen nutzen Second Life bislang vor allem für PR-Zwecke. Der Aufbau einer Repräsentanz sichert häufig kostenlose Presseartikel. Auch wird SL direkt für Produkttests und Produktinformationen verwendet. Der Grund hierfür ist äußerst einfach: Firmen können hier ohne große Kosten Artikel erstellen und verbreiten, um zu sehen, ob die Produktinformationen oder das Image bei potenziellen Käufern Anklang finden würden. | ||
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+ | So hatte Adidas zum Beispiel ein virtuelles Geschäft aufgebaut, in dem man Schuhe aus der aktuellen Kollektion für seinen Avatar kaufen konnte [10]. Auch BMW, FriendScout24[11], | ||
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+ | Die deutschsprachige Presse zeigt sich seit Spätjahr 2006 verstärkt interessiert an Second Life. Während Spiegel-Online einen Avatar (Sponto) erstellt hat und in seinem Netzangebot in Form eines Tagebuchs berichtet, veröffentlicht der Axel Springer Verlag seit Ende 2006 eine virtuelle Boulevard-Wochenzeitung innerhalb von Second Life, den AvaStar. Dieser liegt bislang noch kostenlos aus, soll jedoch künftig kostenpflichtig (150 L$, ca. 0,40 Euro) werden und so das mehrköpfige Redaktionsteam finanzieren. Firmen präsentieren sich nicht nur in Second Life, sondern nutzen das System auch für virtuelle Konferenzen und Schulungen. Architekten nutzen es außerdem zur Simulation von Gebäuden. | ||
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+ | Neben Firmen sind inzwischen auch verschiedene private und staatliche Organisationen und Institutionen in SL präsent. So findet man dort u. a. auch ein Büro von Greenpeace, eine virtuelle schwedische Botschaft sowie eine Repräsentanz des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg. | ||
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+ | Zunehmend wird Second Life auch als Wahlkampfplattform von Parteien und Politikern genutzt: Neben der französischen rechtsextremen Front National wurden auch die Präsidentschaftskandidaten Ségolène Royal und Nicolas Sarkozy beworben.[17] | ||
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+ | ==== Links ==== | ||
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+ | * Second Life Startseite Deutsch - [[http:// | ||
+ | * Second Life Wiki Deutsch - [[http:// | ||